von Izabella Dolgos

Bella Italia – auf den Spuren Goethes

ClassicTravellers Serie


Das Land, in dem die Zitronen blühen


Die wohlverdiente Auszeit, ein Tapetenwechsel, seine Horizonte erweitern – ganz gleich, was sie hervorruft, die Sehnsucht nach der Ferne ist ein nur allzu bekanntes Gefühl. Eine solche Reiselust überkam auch Johann Wolfgang von Goethe, der sich im September 1786 mit der Postkutsche nach Italien aufmachte. Sein Objekt der Begierde: das klassische Italien der Antike. Seine Hoffnung: eine dringend benötigte künstlerische Wiedergeburt. Dass die weitgehend inkognito unternommene Reise des damals an einer Schreibblockade leidenden „lyrischen Verführers“, wie er sich selbst betitelte, anstatt weniger Monate ganze zwei Jahre dauerte, beweist die zunehmende Inspiration, die Goethe aus dem Land des Stiefels schöpfte. Und wen wundert das schon? In Italien reihen sich Paläste, Prunkbauten, Schlösser und Kathedralen, aber auch atemberaubende Landschaften wie Perlen an der Schnur. Ob Bildungsreisender, Kulturinteressierter, Kunstfan oder Naturliebhaber – Bella Italia war, ist und bleibt ein buntes Mosaik zeitloser Schönheit. Von den majestätischen Alpenlandschaften im Norden über die Hauptstadt Rom bis nach Sizilien, dem südlichsten Zipfel: Reisen Sie nach Italien und begeben Sie sich auf die Spuren Goethes.

Bildquelle Titelbild: Tiroler Landesmuseen Warhol Goethe Blau

Der Gardasee – Eck der drei Regionen

Der Gardasee grenzt heute an drei Regionen: im Norden an Trentino-Südtirol, im Westen an die Lombardei und im Osten an Venetien. Das war allerdings nicht immer so. Als Goethe damals das am Ostufer des Gardasees gelegene Malcesine erreichte, lag dort noch die Grenze zwischen Österreich und der Republik Venedig. Eine Zeichnung der Scaligerburg, die über der als „Perle des Gardasees“ bekannten Gemeinde thront, wollte Goethe sich nicht entgehen lassen. Und so hielt man ihn anfangs tatsächlich für einen österreichischen Spion, ein Irrtum, das zu Goethes Glück aufgeklärt werden konnte. Unbestreitbar hingegen ist, dass der Gardasee mit seinen malerischen Dörfern, Inseln und Gebirgszügen ein Ort der Erholung und Inspiration ist, den es zu entdecken gilt.

Ob Goethe tatsächlich hier vorbeigefahren ist, als er nach Malcesine mit dem Boot überquerte, wissen wir nicht, aber die historische Limonaia La Nua existierte bereits im Jahr 1786.

Venedig – Königin der Adria

Schönheit, das weiß man, liegt im Auge des Betrachters. Und so war die Enttäuschung groß, als der Dichterfürst den Markusdom von Venedig zum ersten Mal mit eigenen Augen sah. Doch das letzte Wort war noch nicht gesprochen. Die folgenden zwei Wochen waren nämlich von zahlreichen Theaterbesuchen geprägt – am Ende würde die Lagunenstadt Goethe doch noch in ihren Bann ziehen. Und wer könnte es ihm schon verübeln? Venedig ist ein spektakuläres Labyrinth aus Kanälen, Brücken und architektonischen Meisterwerken, das es so kein zweites Mal gibt. Den Platz auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes hat „La Serenissima“ ein für alle Mal verdient. Spätestens bei einer Gondelfahrt über den Canal Grande, einem Besuch im Dogenpalast oder einem Mittagessen auf dem Markusplatz werden auch anspruchsvollste Besucher ihr Fernweh vergessen.

Folgen Sie Goethe´s Reiseroute weiter mit uns nach Florenz, Rom, Neapel und Sizilien mit der nächsten Blogbeiträge der Serie ClassicTraveller. 

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